VeggieWorld Podcast: Interview mit Podcaster Lars

Foto: Nicole Walther

Mit anderen teilen ...

Seit über einem Jahr gibt es nun schon unseren VeggieWorld Podcast. Und er ist so erfolgreich, dass er inzwischen zu den beliebtesten veganen Podcasts im deutschsprachigen Raum zählt! Mehr als 100.000 Downloads können sich wirklich sehen lassen.

Den Mann hinter dem Podcast, wollen wir euch heute einmal näher vorstellen: Jeden Montag liefert Podcaster Lars Walther uns Tipps, Infos und Interviews rund um die vegane Lebensweise.

Ein besonderes Highlight sind jedes Mal die hochkarätigen Gäste, die ihm dabei Gesellschaft leisten: von „Vegan ist ungesund“, über die Veganköche Sebastian Copien und Sophia Hoffmann bis hin zum Ernährungswissenschaftler Niko Rittenau und viele mehr.

Aber lassen wir Lars doch selbst erzählen:

VeggieWorld Podcaster Lars im Interview

LarsWalther
Foto: Jörg Nouvertné

Lars stell dich doch mal vor.

Mein Name ist Lars Walther, ich bin 31 Jahre alt und komme aus der Westfalen-Metropole Herford, bin aber seit zwölf Jahren Wahl-Rheinländer.
2008 habe ich meine Schauspielausbildung in Köln abgeschlossen und bin seit 2012 vor allem vor und hinter dem Mikrofon als Synchronsprecher und Regisseur zu Hause.

Du bist unser Mr. Podcast und damit total erfolgreich. Wann hast du entdeckt, dass das genau dein Ding ist?

Wow, Mr. Podcast… Ja, es ist irre, wie viele Menschen sich den Podcast anhören. Wir haben Menschen aus allen möglichen Ländern, die jede Woche reinhören. Kanada, Australien, Thailand, Brasilien und Schweden sind nur Beispiele – wir haben sogar ein paar Downloads aus Rwanda!

Dass Sprechen genau mein Ding ist, habe ich schon bei meinem ersten Job als Sprecher gemerkt. Ich bin seit meiner Kindheit ein riesiger Hörbuch- und Hörspiel-Fan und bin mit Schätzen wie den „Drei Fragezeichen“, „Knight Rider“ und „He-Man“ groß geworden. Diese Leidenschaft ist bis heute ungebrochen, und selber Geschichten erzählen und Menschen erreichen zu können, ist einfach großartig!

Was ist deine Motivation, die Podcasts zu machen?

Ich liebe es, den Menschen jede Woche etwas Sinnvolles mitzugeben – das bekomme ich auch immer wieder zurückgemeldet. Egal, ob die Leute gerade langsam auf vegane Lebensweise umstellen oder schon seit Jahren dabei sind: bisher konnten sich alle etwas mitnehmen. Und das motiviert mich ungemein.

Außerdem lerne ich selbst unglaublich viel und lerne fantastische Menschen kennen, das ist dann das Hafersahne-Häubchen auf der Torte. 😉

Was muss ein guter Podcast beinhalten?

Ein guter Podcast muss für mich vor allem informativ sein und den Menschen etwas mitgeben, dass sie vorher noch nicht wussten. Ich will nicht ihre Zeit verschwenden.
Außerdem möchte ich mit meinen Interview-Partnern ein echtes, ehrliches Gespräch führen, die Menschen ein Stück weit kennenlernen, das ist für mich der spannendste Teil des Podcastens.

Und Spaß machen muss der Podcast natürlich! Denn: „Spaß ist nicht alles, aber ohne Spaß ist alles nichts!“ (Mein Lieblingszitat)

Wo lässt du dich inspirieren, wie findest du Themen?

Ich spreche mich für neue Themen immer wieder mit dem großartigen VeggieWorld Team ab, da entstehen schon viele Ideen beim Gedanken-Pingpong.
Und die vegane Welt ist ja in stetem Wandel, es gibt immer neue spannende Unternehmen, Produkte, wohltätige Organisationen und und und.

Ich entdecke außerdem selbst immer wieder neue Dinge, von denen ich nicht wusste, dass sie nicht vegan sind. Ich informiere mich viel und versuche stetig, meine Lebensweise noch ein bisschen besser zu gestalten. Neue Themen entstehen also auch oft aus dem eigenen Alltag.

Dein peinlichster oder lustigster Moment bei Podcast-Aufnahmen?

Mein peinlichster Moment war definitiv, als mir die Aufnahmen von einem kompletten Interview mit Gordon und Aljosha von „Vegan ist ungesund“ flöten gegangen sind. Das war unfassbar ärgerlich. Glücklicherweise konnten wir das Interview nachholen. Das zweite Mal ist es sogar noch besser geworden. Also hey: Glück im Unglück.

Dein absolutes Highlight?

Puh. Gar nicht so leicht. Ich habe wirklich so viele wunderbare Menschen kennen und schätzen gelernt, dass ich gar nicht alle hier nennen kann.
Aber zwei Highlights gibt es. Zum einen ist das der Kontakt mit den Menschen, die mir immer wieder schreiben oder mich ansprechen, dass ihnen diese oder jene Folge wirklich geholfen hat oder sie zum Lachen gebracht hat.

Zum anderen habe ich durch den Podcast Niko Rittenau kennengelernt, der mir nicht nur unfassbar viel über Ernährung beigebracht hat, sondern mittlerweile auch zu einem Freund geworden ist.

Jetzt startet der Podcast auch international. Erzähl uns ein bisschen von dem Hintergrund und auf was wir uns freuen dürfen.

Ich wollte schon seit Langem einen Podcast auf Englisch machen. Vor allem deshalb, weil es inspirierende Menschen von Weltklasse gibt, die ich gern interviewen und mit dem Publikum teilen möchte.
Zum Beispiel ist eins meiner Ziele Dr. Richard Oppenlander zu interviewen. Er setzt sich sehr für die Umwelt ein und hat damals mit einem Vortrag den entscheidenden Anstoß dafür gegeben, dass meine Frau Nicole und ich auf vegane Ernährung umgestiegen sind.

Was hat es mit dem VeggieWorld-Podcast Live auf sich?

Na ja, der große Nachteil des Podcastens ist, dass ich allein in meinem stillen Kämmerchen vor mich hinquatsche, Leute über das Internet interviewe oder – im Bestfall – zumindest in Person befragen kann. Aber als alte Bühnensau vom Theater fehlt mir natürlich der direkte Kontakt zum Publikum. Ich finde es wichtig, dass die Menschen, die den Podcast anhören, nicht nur die „Leute aus dem Radio“ kennenlernen, sondern auch ihre Fragen direkt stellen können.

Deshalb freue ich mich, in der kommenden Saison auf der VeggieWorld-Bühne mit hochkarätigen, spannenden und witzigen Menschen über ihr Schaffen zu sprechen.

Wovon träumst du, wenn du an dein Podcast-Format denkst und daran, wie es sich entwickelt?

Ich bin sehr dankbar dafür, wie sich der Podcast bisher entwickelt hat und welche Freiheiten ich bei der Gestaltung habe. Für die Zukunft erträume ich mir, dass das Bühnenprogramm gut läuft und ich noch mehr mit meinem Publikum in Kontakt kommen kann. Und auch, dass wir international durchstarten. Denn – vegane Weltherrschaft ist natürlich der Plan! 😊

Du bist ausgebildeter Schauspieler und ein echtes Sprechtalent. Eine Gabe, die einen in vielen Gebieten weit bringt. Welchen Tipp hast du für uns, wie wir daran arbeiten können?

Was das Schauspiel mir fürs Leben mitgegeben hat, sind auf jeden Fall die Routine, vor Menschen zu sprechen, immer am Ball zu bleiben (denn als Künstler gibt’s so was wie zurücklehnen und bis zum nächsten Urlaub warten nicht) und – vor allem – immer wieder neue Grenzen auszutesten. Immer hinterfragen: „Was kann ich besser machen? Geht das auch anders?“

Nicht zuletzt bin ich dadurch vegan geworden. Denn diese Einstellung hilft dabei, Neues auszuprobieren. Bei vielen Dingen können wir uns fragen: „Was soll schon schief gehen? Was ist das Schlimmste, was passieren kann?“ Und meistens ist die Antwort – nichts wirklich Schlimmes.

Gibt es noch eine Welt ohne den Podcast? Was machst Du sonst so?

Zunächst schreibe ich mit meiner Frau Nicole an einem Vortrag, mit dem ich auch bei der VeggieWorld dabei bin: „Everyday Heroes – wie wir alle jeden Tag die Welt retten können!“ Da spreche ich über den momentanen Zustand unserer Umwelt, und was wir an einfachen, alltäglichen Schritten machen können, um etwas zu verändern.
Ernährung spielt da natürlich eine große Rolle, aber auch als Vollblutveganer ist die Reise ja nicht zu Ende. Auch ein Umdenken in der Landwirtschaft und Müllvermeidung sind wichtige Themen. Ich bin gespannt, was mit dem Vortrag passiert. Das Lampenfieber kündigt sich jedenfalls schon an.

Ansonsten ziehen wir Ende des Jahres auf einen neuen Lebenshof: Sabine und Andi Lippertz gründen gerade das „Auenland“ in der Eifel, und wir freuen uns irre, dass wir bald ein Teil davon sein werden.

Vielen Dank für das spannende Interview Lars!