Vegan werden als Neujahrsvorsatz: So klappt der Einstieg!

Nachdenkliche Frau mit Kaffeetasse
Foto: Los Muertos Crew von Pexels

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Mehr Sport, eine ausgewogenere Ernährung, mit dem Rauchen aufhören: Viele beliebte Neujahrsvorsätze haben einen Bezug zur individuellen Gesundheit und Wohlbefinden. Auch die Umstellung auf eine vegane oder vegetarische Ernährung wird als Neujahrsvorsatz immer beliebter. Warum vegan werden der perfekte Neujahrsvorsatz ist und wie es gelingt, erfährst du hier.

Neujahrsvorsatz vegan werden: Es gibt viele gute Gründe

Immer wieder veröffentlichen Medien schreckliche Bilder aus Tierhaltungsbetrieben. Dabei berichten sie über die schlechten Arbeitsbedingungen in Schlachtbetrieben. Gleichzeitig finden Labore multiresistente Keime im Fleisch. Die katastrophalen Auswirkungen des Konsums von Fleisch und Tierprodukten auf die Umwelt und das Ökosystem sind wissenschaftlich belegt. 

Wusstest du, dass..

  • Milchbetriebe nur durch eine massive Ausbeutung der Tiere und EU-Subventionen überhaupt wirtschaftlich sind? 
  • die Legehennen-Industrie jährlich mehr als 45 Millionen gesunde Küken tötet?
  • trotz EU-Verbot bei 95 Prozent aller Ferkel die Ringelschwänze ohne Betäubung entfernt werden
  • Werksarbeiter:innen in Schlachthöfen wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden?
  • der übermäßige Einsatz von (Reserve-)Antibiotika in der Tiermast zur Ausbreitung multiresistenter Keime führt und damit dafür sorgt, dass Antibiotika ihre Wirkung – auch bei Menschen – verlieren?
  • Unmengen an Gülle unsere Böden verseuchen und der Anbau von Tierfutter enorm viel Ackerfläche beansprucht?
  • der hohe Konsum tierischer Lebensmittel in den Zusammenhang mit zahlreichen vermeidbaren Zivilisationskrankheiten gebracht wird? 
 

Kurz: Unser Ernährungssystem ist beschädigt und es besteht Handlungsbedarf! 

Der perfekte All-in-one-Neujahrsvorsatz

Die Liste der negativen Einflüsse von Tierkonsum auf die Tiere, die Menschen und unsere Umwelt ließe sich leider noch um viele Punkte fortführen. All das während die Lösung dieser Probleme beinahe lächerlich simpel ist. Würden wir mehr Pflanzen und weniger  Tierprodukte essen, könnten wir den negativen Impact der Tierhaltung in den Griff bekommen. Positiv ausgedrückt: Eine vegane Ernährung zählt bezogen auf unser individuelles Verhalten zu den „Big Points“ in Sachen Tierschutz, Umweltschutz und der Eindämmung der Klimakrise. Außerdem kannst du mit einer veganen Ernährung auch dein individuelles Wohlbefinden steigern, somit ist es der perfekte All-in-one-Neujahrsvorsatz. Aber wie gelingt der Umstieg? Wir haben ein paar Tipps.

Neujahrsvorsatz vegan werden: mit diesen Tipps gelingt es

Vorab ein kurzer Motivationskick: Der Neujahrsvorsatz „Vegan werden“ ist einfacher umzusetzen als du denkst. Wir haben mal die VeggieWorld Community ausgefragt und 88 % gaben an, sie wären früher vegan geworden, hätten sie gewusst wie easy das ist.

Sei nicht zu streng mit dir!

Muss es immer ganz oder gar nicht sein? Studien aus der Diätforschung zeigen: Je strenger eine Diät ist, desto niedriger ist die Wahrscheinlichkeit, dass Personen diese durchhalten. Und generell gilt für persönliche wie berufliche Zielsetzungen: Die besten Ziele sind realistisch und attraktiv. Grund dafür ist, dass die wenigsten Menschen radikale Veränderungen mögen. Daher passe dein Ziel an deine Persönlichkeit und deinen Standpunkt an. Je nachdem wo du stehst, ist es für dich vielleicht zunächst sinnvoll, damit zu starten, einzelne Mahlzeiten zu veganisieren. Natürlich kannst du auch ein paar vegane Tage in der Woche einlegen oder es für einen begrenzten Zeitraum auszuprobieren. Schritt für Schritt kannst du dich steigern. Wichtig ist: Formuliere dir dein Ziel spezifisch, denn nur dann kannst du deinen Erfolg überprüfen. Ein sichtbarer Erfolg wiederum motiviert zum Dranbleiben.

Bereite dich vor!

Nachdem du dein Ziel klar formuliert hast, kannst du in die Umsetzung gehen. Je besser du dich vorbereitest, desto einfacher wird die Umsetzung. Zur Vorbereitung: Werde dir klar, welche Veränderungen dich deinem Ziel näher bringen. Vom gewohnten Schnitzel-Dienstag mit den Büro-Kolleg:innen bis zum Familienessen können dir Herausforderungen begegnen. So kannst du dich vorbereiten:

Für Situationen, in denen du selber kochen kannst

  • Welche deiner Lieblingsspeisen waren schon immer vegan? Kannst du diese öfter zubereiten? Welche deiner Lieblingsspeisen lassen sich durch den Austausch einer Komponente leicht veganisieren? Lege eine Liste an. Hier kannst du auch deine Familie oder Wohngemeinschaft einbeziehen und eine gemeinsame Liste erstellen.
  • Lerne neue Lebensmittel und Rezepte kennen. Schenke dir selbst ein schönes veganes Kochbuch oder nutze vegane Blogs, um dich fürs vegane Kochen zu inspirieren oder ganz konkrete Rezepte zu finden, die dir schmecken. Du findest sowohl Rezepte mit altbekannten Zutaten, als auch fancy vegane Küche. Finde das richtige Maß für dich. Wir können aus eigener Erfahrung sagen: Offenheit für das Ausprobieren neuer Zutaten lohnt sich!
 

Vegan am Arbeitsplatz 

  • Egal ob im Büro oder auf der Baustelle, ein Pausensnack muss sein. Erkundige dich, welche veganen Optionen es in der Kantine oder eurem Stamm-Restaurant gibt. Recherchiere alternativ ein neues Restaurant, in dem es auch vegane Optionen gibt und schlage es deinen Kolleg:innen vor. 
  • Noch einfacher und in der Regel gesünder kommst du mit Mealprep durch den Arbeitstag
 

Vegan auf Feiern

  • Du bist bei Bekannten oder deiner Familie zum Essen eingeladen, die von deiner Ernährungsumstellung noch nichts wissen oder vielleicht sogar Vorurteile haben? Informiere die Gastgeber:innen auf jeden Fall. Statt jedoch Anforderungen zu stellen, kannst du ein „massentaugliches“ veganes Rezept vorschlagen und anbieten bei der Vorbereitung zu helfen. 
  • Alternativ kannst du ankündigen, dass du dein eigenes Essen mitbringst.
 

Vegan unterwegs

  • Nutze vegane Restaurantfinder und hab für den Notfall immer einen veganen Snack dabei. 
  • Lege eine Liste oder direkt einen Vorrat von veganen Unterwegs-Snacks an, die dir schmecken (z.B. Nüsse, Riegel, Obst, Trockenobst, Reiswaffeln).

Auch hier gilt: Sei nicht zu streng mit dir. Wenn du zum Geburtstag der Omi mal ein Stück nicht veganen Kuchen isst, dann geht die Welt nicht unter. Wenn du nach einem schlechten Tag unbedingt Nudeln mit Parmesan brauchst, gönn dir! Wir brauchen viele unperfekte Veganer:innen und nicht wenige perfekte.

Drei Personen auf der VeggieWorld am 07. und 08.03.2020 in Berlin
Foto: VeggieWorld // Andreas Gebert

Suche dir Verbündete!

Wie für die meisten Lebenssituationen, gilt auch für Neuveganer:innen, dass der Austausch mit Gleichgesinnten sehr hilfreich sein kann.

  • Du hast bereits eine vegan lebende Person im Freundes- oder Bekanntenkreis? Prima! Frag sie:ihn nach Tipps und nach der Hilfe, die du brauchst. Vegan lebende Menschen lieben es, Neuveganer:innen zu helfen – really!
  • Du kennst keine vegan lebende Person? Dann lerne welche kennen! Egal ob online oder im Real Life, das Internet machts möglich. Auf Social Media kannst du alle deine Fragen loswerden oder einen veganen Stammtisch in der Nähe finden. Alternativ kannst du deine beste Freundin motivieren, die Vegan-Challenge mit dir gemeinsam zu machen.
  • Nimm wie mehr als eine Millionen Menschen an der Kampagne Veganuary teil. Veganuary unterstützt dich dabei, im Januar eine vegane Ernährung auszuprobieren.
  • Abonniere einen veganen Podcast: ein Podcast ist eine super Begleitung, falls dir der Kontakt zu Gleichgesinnten fehlt. Wir empfehlen den VeggieWorld Podcast 😉 aber natürlich gibt es auch noch andere tolle vegane Podcasts.
Vegan werden Symbolbild zur Veggie Challenge
Foto. ProVeg

Vegan werden mit Email-Coaching

Kostenlose Email-Coachings helfen dir beim Neujahrsvorsatz vegan werden. Schau doch mal, welches Programm dich am meisten anspricht.

  • Mit Veganuary probierst du im Januar einen Monat lang die vegane Ernährung aus. Du kannst natürlich auch in einem anderen Monat starten.
  • Veganstart ist das 30-Tage-Vegan-Coaching von PETA.
  • Vegan Taste Week ist der kostenfreie E-Mail-Kurs der Albert Schweitzer Stiftung.
  • Love Veg von Animal Equality begleitet deinen Einstieg ins vegane Leben drei Wochen lang mit Rezepten, Nährstoffwissen und Tipps.
  • Mehr Pflanzen weniger Fleisch: Die 30-tägige Veggie-Challenge von ProVeg
  • Zu mehr Gelassenheit in deinem veganen Alltag verhilft dir Stefanies E-Mail-Kurs Von Herzen vegan.

Weiterlesen im VeggieWorld Magazin

Über ein paar der oben genannten Tipps findest du ausführliche Artikel im VeggieWorld Magazin:

Sophia Hoffmann auf der VeggieWorld Bühne auf der VeggieWorld Berlin 2019
Foto: VeggieWorld // Andreas Gebert

Vegane Vielfalt entdecken auf der VeggieWorld

Nicht zuletzt empfehlen wir einen Besuch der VeggieWorld. Auf der VeggieWorld kannst du vegane Produktvielfalt entdecken und fast alle veganen Produkte vor dem Kauf probieren. Du kannst dich von den Händlern beraten lassen, dir Tipps von den vegane Kochprofis beim Showcooking geben lassen und andere vegan lebenden Menschen kennenlernen. So kannst du den veganen Lebensstil ganz ungezwungen entdecken. Finde die VeggieWorld in deiner Nähe!